Beitrag zum Thema "Schlaf- und Fitnesstracker" mit Umdenkgarantie
Für uns hat ein Umdenken stattgefunden, was die Welt der Fitnesstracker angeht. Die Ergebnisse aus unserer Studie zu FIT FOR SLEEP haben wichtige Erkenntnisse hervorgebracht. In diesem Blogbeitrag möchten wir diese nicht nur erläutern, sondern auch Tipps an die hand geben, die ganz am Ende das Schlaf- und Regenerationsverhalten wirklich verbessern.
Die ewige Jagd - Das Smartphone ist der größte Löwe
Wer unser Schlaftraining FIT FOR SLEEP kennt, kennt auch unser Beispiel vom Löwen und Zebras. Kurz nochmal dargelegt: Für den Körper - egal ob Mensch oder Tier - gibt es bei einer körperlichen Stressreaktion nur Angriff oder Flucht. Wenn Löwe und Zebra sich begegenen, kann man grob einordnen wer dabei welche Rolle erfüllt. Bei jeder Stressreaktion (und das gilt bis heute) spannt man die Muskulatur an, der Blutdruck wird erhöht, der Puls geht nach oben, die Pupillen weiten sich, die Bronchien füllen sich mit Luft und es wird Glykose ausgeschüttet. Zeitgleich wird die Darmtätigkeit und auch die Libido heruntergefahren. Das sind nur ein paar Beispiele dessen, was der Körper bei einem Alarmreiz als körperliche Stressreaktion an den Tag legt.
Auch wenn wir heute selten Löwen, Säbelzahntigern oder anderen lebensbedrohlichen Dingen begegnen, löst der Körper jeden Tag hundertfach diese Reaktion aus. Hierbei spielen Geräusche ein große Rolle. Jedes Geräusch könnte eine potentielle Gefahr darstellen und daher reagiert der Körper. Ebenso Bewegungen Dritter zählen zu den Auslösern. Autos, Passanten, Kollegen usw. Noch nie in der Menschheitsgeschichte gab es innerhalb von 24 Stunden eine so große Zahl an Alarmreizen und damit verbundenen körperlichen Stressreaktionen. Stress ist vom Grundprinzip her etwas positives, aber wenn er chronisch wird -wie es heutzutage der Fall ist- hat das gesundheitlichen Folgen. Eine davon sind Schlafstörungen, was wiederum einen Kette von gesundheitlichen Problemen mit sich bringt.
Die Schlafqualität in der Nacht, ist nunmal hauptsächlich abhängig vom Stresslevel des Tages. Ein großer Stressor, der viele Alarmreiz und somit eine körperliche Stressreaktion auslöst, ist das Smartphone. Die vielen Push-Nachrichten, die uns täglich erreichen, erhöhen das Stresslevel deutlich.
Egal ob WhatsApp, Mail, SMS, Messenger, Instagram, TikTok, LinkedIn oder andere Wege, auf welchen wir persönlich angesprochen werden. Jede Nachricht kann mit einem neuen ToDo verbunden sein oder man fühlt die Verpflichtung zu antworten bzw. zu reagieren.
Hinzu kommen die Nachrichten unserer Apps wie NTV, Kicker, Welt oder anderer Informationsplattformen. Hier müssen wir zwar nicht antworten, aber unsere menschliche Neugier „zwingt“ uns zu einem Blick auf das Smartphone, ob etwas Wichtiges geschehen ist. Wir sind neugierig und wollen nichts verpassen.
Eine extreme Steigerung der Alarmreize bzw. der Stressreaktionen erfährt man durch die Smartwatch. Somit blinkt, vibriert oder klingelt nicht nur das Smartphone, sondern auch das Handgelenk. Der unweigerliche Blick auf die „Uhr“ ist nicht nur stressig, sondern teilweise auch unhöflich. Viele schauen während eines Gespräches mehr auf die Uhr als auf den Gesprächspartner, weil sich andauernd die Uhr meldet.
Bei FIT FOR SLEEP geht es darum sich FIT zu machen, um am Ende des Tages die bestmögliche Schlafqualität zu erhalten. Die Smartwatch ist hier überhaupt nicht hilfreich.
Zudem geben die Smartwatches Informationen über meinen aktuellen Aktivitätsstatus bzw. mein Gesundheitslevel. In unserer Studie fanden wir heraus, dass das große Problem darin besteht, dass knapp 90% der Nutzer die Daten weder sinnvoll auslesen, noch richtig werten können.
Erfahrungen aus unserer Studie
Im Rahmen der Studie zu FIT FOR SLEEP haben wir die Probanden mit Trackern der Marke „Fitbit“ ausgestattet, um neben den subjektiven Daten auch objektive Daten sammeln zu können. Wir konnten drei entscheidende Dinge feststellen:
1.) Die Probanden hatten häufig Probleme mit der technischen Umsetzung bzw. Nutzung der Geräte und der App. So kam es zu vielen Ungenauigkeiten in der Messung und für die Probanden ergaben sich weitere Stressoren.
2.) Die Auswertungen der Messungen, welche die Uhr täglich auf das Smartphone überträgt, konnten von kaum einem Probanden richtig interpretiert werden. Allein das Verständnis für die Art der Messung und Entstehung des sogenannten Schlafindex, führte zu Irritationen und Fehlhandlungen. Die Probanden setzten sich durch den Blick auf die tägliche Datenauswertung sehr unter Druck, dass auch hier eine Erhöhung des Stresslevels die Folge war.
3.) Die Tracker konnten so eingestellt werden, dass auch Nachrichten wie WhatsApp, SMS oder Mails ein Signal an die Uhr abgaben, welche dann vibrierten, um auf die neue Nachricht aufmerksam zu machen. Auch dieser Umstand erhöhte das Stresslevel und hatte einen sehr negativen Einfluss auf die Nutzer.
Als Fazit aus diesen, in der Studie erlebten Dinge, raten wir von der Nutzung einer Smartwatch ab, solange wichtige Grundlagen nicht erfüllt sind. Die ewige Erreichbarkeit, die dann noch direkt auf das Handgelenk übertragen wird, ist hier das Hauptproblem. Diesen Themen sind aber Hersteller unabhängig. Es ist egal ,ob wir von Fitbit, Polar, der AppleWatch oder Garmin sprechen, es gilt für alle Modelle gleichermaßen.
Wichtige Grundlagen zur Nutzung von Smartwatches bzw. Trackern
Die beiden entscheidenen Grundlagen sind folgende:
1.) Zum Einen muss die Auswertung verstanden werden. Wenn ein Nutzer schon nicht weiß was eine Herzratenvariabiliät aussagt oder wie gewisse Werte wirklich errechnet werden, ist die Nutzung sinnlos. Unserer Meinung nach müsste jeder Anbieter vor der Nutzung eines Trackers eine vernünftige Schulung anbieten. Da den Herstellern das aber zu Aufwendig und auch zu teuer ist, übernehmen wir das. Unser Institut careholdervalue bietet eine Schulung zum "Trackerexpert" an. Einen solchen Experten kann man aber auch buchen, damit man die Auswertungen sinnvoll nutzen kann. Wir sind der Meinung es sollte kein Tracker sein, sondern ein Improver, denn die Nutzer wollen ja etwas verbessern und nicht nur tracken.
2.) Zum Anderen muss man genau hinschauen, wie man das Gerät so nutzt. Hier ist nicht die Auswertung gemeint, sondern die genaue Überprüfung, was mich eventuell negativ beeinflusst und wie die Optimierung aussieht. Auch hier kann ein Schlaftrainer behilflich sein, denn Eigenreflexion ist manchmal nicht so leicht. Kennt ihr das? Ihr sitzt mit jemandem Zusammen und regelmäßig schaut er auf seine Uhr, weil wieder eine Nachricht angekommen ist. Wie fühlt ihr euch? Oder seid ihr derjenige der immer auf die Uhr schaut?
Zusammenfassung
Entscheidet euch zwischen zwei Dingen: Kauft euch eine Smartwatch bzw. einen Tracker, aber holt euch einen Experten an Bord der sowohl behilflich bei der richtigen Auswertung ist, als auch die Nutzung kontrolliert. Ach, das könnt ihr selber? Seid ihr sicher?
Die Alternative ist eine schöne Armbanduhr, welche einfach nur die Uhrzeit anzeigt. Kann übrigens auch ein schönes Geschenk sein. Und wenn ihr dann mal euren Schlaf tracken wollt, gibt es von uns und unseren Schlaftrainern eine Lösung.
Zum Abschluss noch was.....wenn ihr keine Smartwatch habt...liegt dann eventuell euer Smartphone immer neben euch und ihr schaut ständig dort auf die Nachrichten? Auch wenn ihr eigentlich gerade im Gespräch mit jemandem seid? Gebt eurem Gegenüber doch direkt eine Ohrfeige, hat den gleichen emotionalen Effekt.